300 Judoka kämpfen um Medaille

Gleich zwei Meisterschaften fanden am Wochenende im Sportforum statt. Unter den Teilnehmern waren auch Franzosen und Tschechen.

 

Eine organisatorische Meisterleistung vollbrachten die Verantwortlichen vom Chemnitzer Polizeisportclub Budo am Samstag. Erstmals fanden zeitgleich zwei Judo-Wettkämpfe in der Mehrzweckhalle im Sportforum statt: das 18. Günter- Wiedemann-Turnier und die Landesmeisterschaften der Altersklasse U15. Dementsprechend groß war das Gewimmel. 296 Judokas lieferten sich auf den fünf Wettkampfmatten spannende Duelle.

 

"Das ist ein Experiment gewesen und eine echte Herausforderung. Aber wir sind ein eingespieltes Team und konnten das ohne Probleme stemmen", zog Lothar Beu, Vorstandsmitglied des CPSC Budo, ein positives Fazit nach dem mehrstündigen Kampfmarathon. 43 Kampfrichter und viele Vereinshelfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf.

 

94 Männer und Frauen sowie viele Jugendliche aus insgesamt 26 Vereinen gingen beim Günter-Wiedemann-Gedenkturnier an den Start und machten die Chemnitzer Traditionsveranstaltung wieder zu einem Höhepunkt. Unter ihnen waren auch zwei Teams aus Tschechien und Frankreich. "Mit ihnen pflegen wir seit Jahren Freundschaften. Wir reisen auch jährlich ins Trainingscamp nach Frankreich", erklärte Lothar Beu. In der Mannschaftswertung sicherte sich der Chemnitzer Polizeisportverein (CPSV) den Gesamtsieg vor den Hausherren vom CPSC und den Franzosen. Zu den Startern des gastgebenden Vereins gehörte auch PhilippKitschke, der in der Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm den dritten Platz belegte. "Es herrscht eine sportlich gute Qualität hier. Für unseren Verein ist es die wichtigste Veranstaltung im Jahr, der wir wochenlang entgegen fiebern", betonte der 30-jährige Judoka, der im April bei der deutschen Ü30-Meisterschaft Zweiter wurde.

 

Philipp Kitschke war am Samstag aber nicht nur Starter beim Günter Wiedemann Turnier, sondern als Nachwuchstrainer des CPSC Budo auch bei der Landesmeisterschaft eingebunden. Hier kämpften 202 Mädchen und Jungen aus 55 sächsischen Vereinen um die begehrten Medaillen und die Qualifikation für die mitteldeutsche Meisterschaft. Zu Kitschkes Schützlingen gehörte Mileen Adner, die mit ihrem fünften Platz in der Klasse bis 40 Kilogramm die angestrebte Qualifikation für die mitteldeutsche Meisterschaft verpasste. "Das war echt knapp. Letztes Jahr habe ich das geschafft und bin bei der Mitteldeutschen Meisterschaft Dritte geworden", sagte sie kurz nach dem verpassten Halbfinale. Trainingskollegin Mayleen Großer, die sich in der Klasse bis 48 Kilogramm ebenfalls nicht qualifizieren konnte, tröstete ihre Freundin. "Das ist doch kein Beinbruch. Wir trainieren einfach weiter und schaffen es eben nächstes Jahr wieder", sagte die 13-Jährige, die von ihrem Trainer als "Kampfnudel" bezeichnet wird, ehrgeizig.

 

Nach einigen Stunden Schwerstarbeit waren beide Wettkämpfe abgeschlossen und die Pokale und Medaillen überreicht. "Dank der super Bedingungen in der großen Halle und den vielen Helfern ist unser Experiment geglückt. Das werden wir kommendes Jahr wieder so durchziehen", sagte Lothar Beu mit Blick auf 2015.