Am Vortag des zweiten Advents begaben sich 19 Judoka aus allen drei Sportbezirken auf eine Sternenfahrt durch verschneite Winterlandschaft in die Oberlausitz zum frisch renovierten, gemütlichen Dojo des BSV „Traktor“ Schmölln/OL e. V., um an der letzten JVS-Fortbildung des Jahres 2022 für Trainer C teilzunehmen. Viel Neues stand auf dem Programm.
Pünktlich ging es los mit dem Theorieteil „Neues Graduierungssystem“, welches ab 1. Januar 2023 in Sachsen gültig ist. Nach kurzer Einführung mit Quellenverweisen und der Klärung, dass die heutigen Lehrgangsinhalte als Material jedem an die Hand gegeben werden, lockte uns Lehrgangsleiter Erik Tschierlei mit gezielten Fragen aus der Reserve. Eine rege Diskussion über Für und Wider und darüber, was es dem Judo bringt, kam in Gang. Wir wurden zunächst gebeten, das neue Graduierungssystem vor allem als Chance zu verstehen. Anschließend wurden wir auf die Matte gebeten. Die lockere, spielerische Erwärmung war mit der Aufgabe verbunden, möglichst jedem auf der Matte zu begegnen, sich gegenseitig vorzustellen und die Namen zu merken. So lernten sich alle schnell kennen. Mit der nötigen Lockerheit befassten wir uns in der praktischen Anwendung mit methodischen Elementen wie bspw. ungewöhnlichen Laufmustern (Schrittfolgen). Eine interessante Möglichkeit, die Bewegungsabläufe aufmerksamer zu verfolgen, die Technik, den Wurfansatz, die passende Wurfrichtung zu erspüren.
Interaktion zog sich durch alle Übungseinheiten. Die steten Wechsel zwischen Theorie und selber bewegen sowie der Trainingspartner sorgten für Kurzweil. Jeder kam zu seinem Auftritt.
Berit Metzkow brachte uns das Thema Kinderschutz im Sportverein näher. Wir setzten uns mit Kindeswohl und Kindesgefährdung auseinander. Fanden in Fallbeispiele heraus, wie und ob wir richtig (rechtmäßig) handeln würden. Das war einprägsam und gab die Möglichkeit, voneinander zu lernen.
Für den kurzfristig ausgefallenen Programmpunkt „Kata for kids“ wurde von Erik das Thema „Fassart“ aufgegriffen. Diesmal mit der Methodik, die Techniken auf der Gegenseite anwenden und in Varianten üben. Es war zu spüren, das verlangt einem mehr Konzentration ab.
Wir schlossen mit einer Meinungsrunde ab. Erik nahm mit, Tagesveranstaltungen würden die Anwesenden bevorzugen. Seitens der Lehrenden lautet das Fortbildungsangebot ab 2023, es können auch mehr als die Mindestzahl von zwei Tagesveranstaltungen absolviert werden.
Am Ende waren sich alle einig: Es war ein gelungener Lehrgang, der alle bereicherte.
Ich denke, auch im Namen der heute Fortgebildeten darf ich mich für einen inspirierenden, kurzweiligen Erfahrungsaustausch, die erhaltenen Anregungen und Lösungsansätze sowie die Rundumversorgung mit hausgemachter Kartoffelsuppe, Apfel-Streuselkuchen und Stollen ganz herzlich bedanken.
Text: Catleen Peschke (ATSV Freiberg e.V.)