Shodan-Workshop für Ältere bei Arashi Dresden

„Die Gesäßspalte rutscht am Oberschenkel herunter.“ Diesen Satz werden die Teilnehmer so schnell nicht vergessen.

Am vergangenen Samstag fand in Dresden im wunderschönen elbnahen Dojo von Arashi der bereits dritte von fünf Teilen des Workshops „Shodan für Ältere“ statt. Mit der Idee, besonders Judoka ab 30 Jahren bei ihrem großen Schritt zum 1. Dan zu unterstützen, startete Norbert Fahrig im Februar zum zweiten Mal nach 2020 eine Lehrgangsreihe für interessierte Sportler. Nachdem an den vorherigen Terminen Wurf- und Bodentechniken auf dem Programm standen, ging es dieses Mal um die ersten drei Gruppen der Nage-no-kata. Mit Prof. Dr. Peter Deegen konnte Norbert Fahrig hierfür eine Koryphäe des sächsischen Judosports als Referenten gewinnen. Unterstützt wurden die beiden vom Ausbildungsobmann des Sportbezirks Dresden Erik Tschierlei, der als Peters Uke eine großartige Leistung zeigte und „auch seinen Tori mitgebracht hatte“.

Durch eine angenehme Trainingsatmosphäre und das besondere pädagogische Geschick der Lehrenden wurde den 18 Teilnehmern die Unsicherheit bei vielen Wurftechniken genommen und gleichzeitig gezeigt, mit welchen Kleinigkeiten Kanos erste Kata vom unüberwindbaren Kraftakt zu einem Genuss der Judokunst wird. Es ist eben nur Judo, wenn es einfach ist!

Eine Besonderheit dieses Workshops waren die zahlreichen Anekdoten aus dem Kodokan. Peters umfangreiches Wissen über Herkunft, Ursachen und Begründungen für sämtliche Techniken der Nage-no-kata hinterließ einen bleibenden Eindruck bei allen. Er erläuterte historische Zusammenhänge und verglich alte und neue Varianten, und so erklärt sich auch das Anfangszitat: Als Vorübung für den Tsuri-komi-goshi diente eine alte Version dieser Wurftechnik, bei der zunächst Rücken-Bauch-Kontakt gesucht werden musste, um dann unter den Schwerpunkt des Uke zu „rutschen“. Nebenbei konnten Peters Ausführungen die Auftragslage für Hüft- und Kniechirurgen verschlechtern.

Ein besonderer Dank geht an Theresa, die die Lehrgangsteilnehmer wieder hervorragend mit einem Mittagsimbiss versorgte, und natürlich an Norbert Fahrig, der mit seinem Engagement weitere Träger des 1. Kyu näher an ihre Meisterprüfung in Sachsen heranführen konnte.


Text und Bilder: Willy Schlegel BSV blau-gelb Neustadt