Vom 12.10. bis 15.10.22 fand in Poschiavo (Schweiz) ein Judofestival statt, das vorrangig Autismus sowie weitere Behinderungen und den positiven Einfluss von Judo zum Thema hatte. Zu diesem Event reisten aus 15 Ländern rund 100 Aktive mit ebenfalls rund 100 Trainern, Betreuern und einigen Eltern an. Neben der Schweiz waren auch Delegationen aus Niederlande, Irland, Rumänien, Österreich, Spanien, Kroatien, Finnland, Italien, Israel, Moldavien, Ungarn dabei. Die meisten Delegationen waren mit ihren Top-Athleten angereist, die im kommenden Jahr an den Weltspielen in Berlin teilnehmen sollen. Damit gestaltete sich das Einzelturnier zu einem guten Leistungsvergleich und man konnte sehr gut das zu erwartende Niveau abschätzen. Als einzige Teilnehmerin aus Deutschland _war Anna Scheppan vom JC Antonsthal-Schwarzenberg vom Veranstalter, dem Verein Swiss Adaptive Judo, eingeladen.
Die Organisation und Verpflegung sowie Unterkünfte und Betreuung der Gäste waren _hervorragend.
Der sportliche Teil begann am Donnerstag mit einem kurzweiligen Kennenlerntraining für alle Aktiven sowie Betreuer. Bei dieser Gelegenheit wurden auch Einschränkungen und Fähigkeiten bewertet, was später für die Einteilung in die Listen wichtig ist.
Für den Freitag war ein Mannschaftsturnier angesetzt, zu dem wir keine eigene Mannschaft stellen konnten. Anna hatte aber Gelegenheit, mit Ungarn und Israel als Gaststarterin in deren Mix-Mannschaft anzutreten. Anna konnte _dort alle ihre Kämpfe vorzeitig gewinnen und trug damit ihren Anteil zum Gewinn der Goldmedaille bei.
Beim Einzelturnier am Samstag konnte sich Anna in einer Gruppe mit Frauen und Männern aus der Schweiz, Irland und Rumänien den 3. Platz erkämpfen. Dabei blieb sie wohl etwas hinter ihren eigenen Erwartungen zurück und fand speziell gegen Amdreea Oprea aus Rumänien nicht in ihren Rhythmus. In den übrigen Kämpfen überzeugte sie aber mit Kampfgeist und Raffinesse und wurde dafür oft mit Beifall der Zuschauer _belohnt.
Im kommenden Monat werden die deutschen Teilnehmer zu den Weltspielen bekannt gegeben. Hoffen wir mal auf eine sächsische Beteiligung.
Text und Bild: Reinhard Weidauer