Am Wochenende 20./21. Januar 2024 rief der Lehr- und Prüfungsreferent René Liesebach Trainer der A/B-Lizenzen und Graduierungskommission zu einer Fortbildung in die Sportschule Werdau ein.
Den Auftakt bildete Denis Herbst, der uns methodische Wege zu derzeit genutzten Wettkampftechniken eröffnete. Viele bekannte Techniken in neuen Situationen sorgten für reichlich Gesprächsstoff auch im Zusammenhang mit dem Kampfrichterwesen. Jeder konnte das ein oder andere aus dieser Einheit mitnehmen.
Nach einer Stärkung brachte Denis uns die Entwicklungen im Leistungssport des Landesverbandes näher. Von allgemeinen Zielstellungen bis hin zum konkreten Beispiel konnten wir die Trainingstendenzen erkennen und für das eigene Training im Verein bereits gedanklich abgleichen.
Unser Landesverbandspräsident Frank Nitzel stimmte uns auf die bereits begonnenen Änderungen des Dan-Graduierungssystems ein. Aus erster Hand eröffnete er uns Ideen und Inhalte der neuen Graduierungsordnung des DJB. Verschiedene Inhalte aus dem Programm sorgen für Bedenken, sowohl in den Köpfen der Trainer als auch in denen der Dan-Prüfer. Viele Bedenken konnten uns durch in Aussicht stehende Lösungen genommen werden. Wir alle sind gespannt und neugierig aus diesem Programmpunkt heraus gegangen.
Kaffee und Kuchen versüßte uns den interessanten Nachmittag. Mit frischem Elan gingen wir an die Neuerungen der Kata-Bewertung begleitet durch Jörg Schröder, Leiter der Katakommission.
Der geplante Workshop zu den einzelnen Details der Inhalte im Dan Programm musste leider kürzer ausfallen als geplant. Diskussionen zeugten von großem Interesse von jedem einzelnen Teilnehmer. Die betrachteten Inhalte ließen bei intensivem Durchdenken immer noch Detailfragen offen, welche dann aber am Sonntag geklärt wurden.
In der abendlichen letzten Einheit für diesen Tag konnte René uns einen Rückblick zum Jahr 2023 geben und gab uns die Verstärkung der Dan-Graduierungs-Kommission durch Danny Scheithauer und Christian Kittel bekannt. Willkommen in unserer Runde!
Hinsichtlich der verwirrenden Entscheidung des Deutschen Judobundes zur Einführung des digitalen Judopasses wurde der Abend, durch heiße Diskussionen zum Thema, länger als erwartet. Mit dem Versuch, ein paar Bedenken zu nehmen, konnte Frank zumindest für den Sächsischen Judoverband sprechen. Wir werden sehen, was das Jahr 2024 bringen wird.
Der Sonntag startete mit Ausführungen und Bildern typischer Verletzungen des Ellenbogengelenks. Lutz Richter konnte wichtige Hinweise geben, warum und was genau passiert bei derartigen Verletzungen und inwieweit wir als Trainer mit der Konfrontation einer Ellenbogen- Verletzung im ersten Moment umgehen können. Was können wir bereits präventiv im Training machen, um die Muskulatur um dieses Gelenk zu stärken? Diese Frage beantwortete uns Lutz praktisch in Form von kräftigenden und koordinativen, judospezifischen Erwärmungsübungen bis hin zu wettkampfspezifischen Übungen, welche von uns nicht nur für sinnvoll erachtet wurden, sondern auch für die ein oder andere Erheiterung in der Durchführung sorgte.
Die letzte Einheit des Tages bestimmte René Andreis mit Neuerungen im Kampfrichterwesen: Welche spezifischen Handlungen gerade in der Jugendsonderregelung werden wir als Trainer beachten müssen, wenn unsere Jugend im Wettkampf aktiv ist?
Die Idee, die Judokas der Dan-Graduierungs-Kommission und des Trainergremiums zusammen in einer Wochenendfortbildung dem jeweils anderem Kreis transparent zu zeigen, was alles bearbeiten und betrachten wir, sorgte für Verständnis der jeweils anderen Verantwortungssphäre. Weitere, derart durchgeführte Fortbildungen, mit dem Einbezug der ein oder anderen Feedback- Idee, werden folgen und öffnen den Horizont und das Verständnis der jeweiligen Arbeit des anderen. Insofern war dies ein spannendes Format, welches hier, mit ein paar Anpassungen durchaus seine Berechtigung finden kann.
Ein Dank geht an alle benannten Referenten für ihre Beiträge und Diskussionsbereitschaft. Und ein nicht geringerer Dank geht an die beiden Judokas, welche für das abendliche Wohl in der Runde gesorgt haben! Vielen Dank Matthias! Vielen Dank Roland!
Bericht: Anne Woischneck
Fotos: Susanne Schuster
