Zweite Trainer C Fortbildung im Sportbezirk Leipzig

Zweite Trainer C Fortbildung

Der November wurde im Sportbezirk Leipzig genauso begonnen wie der Oktober. Zum ersten Wochenende des Monats trafen sich Trainerinnen und Trainer zur Fortbildung, dieses Mal allerdings beim PSV Leipzig. Deren Dojo wurde dabei durch 43 Judoka aus 16 Vereinen gefüllt, was sowohl der Tatami als auch der Kantine eine ordentliche Fallzahl bescherte. Die Durchführung und Leitung des Lehrgangs oblag wieder Uwe Riedel welcher tatkräftig durch den Landestrainer U18, Juan Ignacio Cuneo unterstützte wurde.

Nach der Anreise und der Registrierung der Teilnehmender ging es zunächst in die Theorie und das große Thema: Das neue Kyu-Ausbildungs- und Prüfungsprogramm. Der Themenkomplex wurde von Uwe Riedel durchgeführt welcher den Teilnehmern sogleich die Möglichkeit zur Diskussion gab. Die Informationen zur geänderten Wettkampf-Startberechtigung und einer notwendigen Kyu Prüferweiterbildung stellten zunächst den eher bürokratischen Teil des Themenkomplexes dar. Im folgenden Teil wurden die Judotechnischen Aspekte behandelt. Im Fokus stand dabei die Umsetzung der Kodokan Nomenklatur. Hierbei ging es um die entfallende Unterscheidung zwischen den Techniken Ashi-Uchi-Mata und Koshi-Uchi-Mata wie auch der Techniken O-Uchi-Gari und O-Uchi-Barai und ihren „kleinen“ Pendants. Angesprochen wurde auch die Diversifizierung des Seoi-Otoshi. Im Weiteren wurden die gestiegenen Anforderungen zum ersten und zweiten Kyu thematisiert. Zur Unterstützung der Vereine bei diesen beiden Graduierungen diskutierten die Teilnehmender die Möglichkeit eines Sportbezirksübergreifenden Trainings, welches in keinster Weise die Prüfungshoheit der Kyu-Prüfer in den Vereinen betrifft. Die grundsätzliche Bereitschaft für dieses Angebot stieß durchaus auf wohlwollende Resonanz, wobei logistische und terminliche Bedenken angemeldet wurden.

Anschließend ging es in den ersten praktischen Komplex des Lehrgangs welcher ebenfalls durch Uwe Riedel durchgeführt wurde. Zum Thema standen einige Techniken welche in letzter Zeit auf internationalem Niveau wieder des Öfteren zu sehen waren. Bezüglich der Katame-Waza wurden Ushiro-Kesa-Gatame, Ura-Gatame und Uki-Gatame und deren Eingangsformen aus verschiedenen Situationen behandelt. Bei den Nage-Waza ging es speziell um den Uki-Otoshi, welcher in der Aserbaidschanischen Ausführungsform für einige Überraschungen bei den letzten Grand Slam Turnieren sorgte. Folgend ging es recht früh in die Kantine der Bereitschaftspolizei um etwaige Verteilungskämpfe mit den arbeitenden Einsatzkräften zu vermeiden.

Nach einer Portion Nudeln mit Sauce und guter Laune beging man das weitere Programm. Juan Ignacio Cuneo übernahm den nächsten Part. Der Griffkampf war hierbei sein erster Thematischer Schwerpunkt. Fokussiert wurde zunächst nicht die Durchsetzung der perfekten Kumi-Kata sondern „spielerische“ Trainingsmethoden zur Griffherstellung und Vermeidung. Einige Lehrgangsteilnehmende erinnerten sich an Ausflüge zum Boxtraining und das begleitende Leid: Pratzentraining. Auf dieser Basis konnten anschließend weiterführende Techniken erarbeitet werden. Erstaunlich waren dabei vor allem die einhändigen Ashi-Waza aus einer reinen Eri-Griff Situation unter der Ausnutzung von Uke Aktionen zur Griffherstellung. Desweiteren wurden die Teilnehmer an die Herstellung der Kumi-Kata beim Seoi-Nage in der Nage-No-Kata erinnert ,im speziell der Block zum Beginn der Technik.

Im letzten Teil des Lehrgangs übernahm Juan Ignacio Cuneo erneut das Ruder und drillte die Teilnehmer zum Thema Ko-Uchi-Gari. Die Thematisch Einleitung bildete die, bezüglich der Kodokan Nomenklatur, entfallende Unterscheidung zum Barai Pendant. Anschließend wurden verschieden Trainingsmethoden zum Ko-Uchi-Gari behandelt. Als Allererstes mussten alle Teilnehmer ihr Taktvolles Benehmen unter Beweis stellen: Rhythmus an sich und Rhythmus-Uchi-Komis waren angesagt. Dies war durchaus nötig denn anschließend mussten alle im Rhythmus klatschen, und zwar Paarweise mit den jeweilig Opponenten Fußsohlen. Nachdem sich alle gutgehend gegenseitig auch die Füsse getreten sind erfreuten sich alle auch noch am Evergreen: der Ko-Uchi-Gari, O-Ochi-Gari Kombination.

Nachfolgen entspannte sich noch eine angenehme Frage Runde. Angesprochen wurden hauptsächlich adäquate Trainingsmethoden zur Judospezifischen Bewegung auf der Tatami. Gehobener Stimmung verabschiedete uns Uwe Riedel mit einigen Ratschlägen zur neuen Kyu-Prüfungsordnung.

Text und Bilder: Paul Gallin